Südkamen. Aller Anlauf nützt nichts. Mit einem gewaltigen Satz stürzt sich der Gegner auf die tapfere Sumo-Kämpferin von der Jugendfeuerwehr Bergkamen und legt sie knallhart aufs Kreuz. Die hat nur noch einen Viertel des Umfangs, als sie sich aus dem dicken Anzug schält.

„Es macht aber trotzdem Spaß“, keucht sie ganz außer Atem.

Alle zwei Jahre lädt die Feuerwehr im Kreis ihre Jugend zum großen Camp ein. „Damit sich die Jugendlichen untereinander besser kennen lernen und einfach Spaß zusammen haben”, erläutert Volker Baca. Für ihn ist es das letzte Jugendcamp während seiner Amtszeit. 1982 fand bereits ein Camp in Südkamen statt. 1994 versammelten sich hunderte Jugendliche an der Gesamtschule. „Jetzt sind Jüngere an der Reihe”, meint Baca. Er hat zusammen mit Oliver Kalle schon seit Januar 2009, seit die Genehmigung auf dem Tisch lag, das Camp der Jugendfeuerwehr geplant und organisiert. Bei 350 Jugendlichen aus 15 Gruppen der Feuerwehren des Kreises Unna eine logistische Mammutaktion.

Eine Anstrengung, die sich gelohnt hat. „Es ist super hier – viel besser, als beim letzten Mal”, ist sich die Truppe von der Zug drei der Fröndenberger Jugendwehr aus Ostbüren einig. Von der Bauernolympiade mit Mistgabel- und Stiefelweitwurf, Hausbau und Skilanglauf inklusive Müllsammeln über den Spieletag im Hallenbad bis zur Nachtwanderung fanden sie „alles richtig gut”.

Die Kollegen aus Bergkamen sind dagegen „richtig müde”. In ihrem Zelt sind sie in der ersten Nacht „länger aufgeblieben” – „da war das Aufstehen heute morgen echt hart, die Klamotten waren ganz kalt”, stöhnen sie. Die Niederlage beim Sumo-Ringen hat sie jedoch nur kurzfristig demotiviert. Für das Bungee-Running rechnen sie sich wieder gute Chancen aus. Und auch am „Menschenkicker” ist noch alles offen.

An den monströsen Kochtöpfen bereiten inzwischen freiwillige erwachsene Helfer aus allen Löschzügen Unmengen Suppe vor. Auch sie haben kleine Schatten unter den Augen, weil die erste Nacht auch die Helfer auf Trab gehalten hat. In der zweiten Nacht gibt es nicht viel mehr Schlaf, denn die Nachtwanderung durch die Südkamener Umgebung steht auf dem Programm. Dafür lockt ein wärmendes Lagerfeuer und ein vergleichsweise entspannendes Bobby-Car-Rennen zum Abschluss am Montag.

Das Prinzip jedenfalls hat funktioniert. „Wir haben hier viele neue Leute kennen gelernt”, sind die Bergkamener und Fröndenberger begeistert. „Am besten war allerdings die Taufe für die Neulinge in dem eiskalten Wasserbecken”, erzählen sie. Auf eines freuen sie schon voller Inbrunst: „Auf den Dienstag – dann haben wir Ferien und können ausschlafen!”

Quelle: www.derWesten.de

Schreibe einen Kommentar